Mein Diät-ticker

Mein OP/bzw. Krankenhaus-Bericht

Hier möchte ich über meine OP-Erfahrungen und meinen Aufenthalt im Krankenhaus berichten:

Dienstag den 04.11.2014 ging es morgens um 9:30 ins Krankenhaus Hetztelstift in Neusdtadt an der Weinstrasse. Zu nächst ging es an die Anmeldung wo ich meine Einweisung abgeben habe und dann habe ich direkt Wlan für meinen Aufenthalt gebucht. Anschliessend bin ich aufs Stationszimmer und hab mein "Mäppchen" welches ich bei der Anmeldung bekommen habe abgegeben. Ich kam direkt auf mein Zimmer und konnte meine Taschen auspacken und mich umschauen. Großes Plus war dass dieses Zimmer extra auf Adipositaspatiernten zugeschnitten wurde. Es gab eine geräumige Dusche im anliegenden Badezimmer und alles war sauber, freundlich und hell. Das Bett war mit einer speziellen Matratze für Adipositaspatienten ausgestattet aber von der Bettwäsche war ich etwas enttäuscht. Von einer Bekannten die letztes Jahr ihren Magenbypass dort bekommen hatte, wusste ich dass es speziell für dieses Zimmer "tolle - bunte " Bettwäsche geben sollte. Und ich hatte diese langweilige gelbe Krankenhaus-Bettwäsche. Naja man kann nicht alles haben dachte ich dann nur und bin davon ausgegangen dass evt meine Zimmernachbarin die glückliche wäre, die diese bekommen hätte. Meine Zimmernachbarin war zu dem Zeitpunkt noch im OP. Sie wurde ein Tag vor mir operiert. Ich bat meinen Mann noch schnell letzte Vergleich-Fotos von mir zu machen.







Kaum hatte ich mich "häuslich" eingerichtet, wurde ich schon abgeholt. Im Stationszimmer wurde mein Bauchraum im Ultraschall angeschaut und ich wurde gewogen und vermessen. Offizielles Vor OP-Gewicht im Krankenhaus war. Der erste venöse Zugang für eine Vitamin B12 Infusion wurde auch noch fix gelegt.  Anschliessend bekam ich meine Patientenakte und sollte zum EKG gehen. Das ging ganz schnell und alles war in Ordnung. Danach stand das Narkosegespräch an. Es wurde mir alles genau erklärt und ich eh ich mich versah war ich fertig. Mittags bekam ich zwei Becher Brühe. Die war aber nicht besonders lecker. Sehr stark und mit kleinen Gemüsebrocken drin.Hab mir die Zeit mit Wlan vertrieben bis meine Familie am späten Nachmittag zu besuch kam. Lieb wie immer haben meine Kinder direkt vor ihrer hungrigen Mutter Chips und Salzstangen gefuttert. Ätliche davon sind auf dem Boden gelandet sodass ich abends noch auf dem Boden rumgekrochen bis um diese aufzusammeln. Nicht dass alle denken, hey die hat noch mal gefuttert vor der OP.   Bin dann noch mal fix runter zum Getränke automat und habe mir eine letzte Cola light zu Gemüte geführt. ;-)
Abends kam dann noch die Schwester um mich für die Op zu rasieren und mir einen Einlauf zu verpassen. Auch legte sie mir schon mein hübsches OP-Hemdchen hin. Hab mich aber noch mal selbst nachrasiert. Das war so stoppelig, wen ich schon mal im intimbereich rasiert bin, sollte es wenigstens ordentlich sein. hihi. Bin dann auch noch mal schön in Ruhe duschen gegangen und dann hab ich den Abend mit einer Folge Breaking Bad ausklingen lassen. Bin zu meinem erstaunen recht zügig eingeschlafen.

OP-Tag 05.11.2014 - Steve zieht ein!
Die Nacht war unruhig. Mir tat alles weh. Und als die Nachtschwester um 4:30 Uhr ihre Runde drehte, wars mit dem Schlafen ganz vorbei. Trotzdem war ich ziemlich cool.  Mein Wlan wollte aber nicht mehr so richtig, also hab ich mich mit normalem TV bei Laune gehalten. Besonders aufgeregt war ich immer noch nicht. Gegen sieben kam die Schwester mit dem 2. Einlauf und der Bitte meinen Op-Kittel anzusiehen. Dann kam meine liebe Bianca um mir bei den letzten Vorbereitungen zu helfen und mich dann in die OP-Schleuse zu bringen. Ich zog meine "sexy" Thrombosestrümpfe und den OP-Kittel an, trank noch irgendwelche Beruhigungstropfen und schon bin ich auf die Reise in die OP Vorbereitung gegangen. In der Schleuse bemerkte Binca auf ein mal entsetzt dass ich meinen Ehering noch an hatte. Der ist so mit mir verwachsen, dass ich an den gar  nicht gedacht habe als ich alles an Schmuck etc abends zu vor schon ausgezogen hatte. Ich gab ihn ihr in Obhut und schon mussten wir uns verabschieden. Dann musste ich auf die OP-liege klettern und wurde in den Narkosevorbereitungsraum gebracht. Alle waren sehr nett und haben positiv auf mich eingeredet. Ich bekam glaube ich dort auch meine OP-Haube aufgesetzt und mir wurde der PDK für die Schmerzmittelpumpe gelegt. Das letzte woran ich mich erinnere ist der Blick auf die Uhr um ca. 8:15 sagte ein etwas unfreundlicher Narkosearzt: Sie werden jetzt schön schlafen. Und so wars auch. Von der OP nichts mitbekommen, werde ich das erste mal so richtig bewusst um 11:45 auf der Intensivstation wach. Das zweite was ich wahrnahm war unendliche Schöhnheit draussen in der Natur. Genau zu dem Zeitpunkt als ich erwachte, schien die Sonne auf die Buntenblätter die auf dem Baum vor dem Fenster draussend lustig im Wind flatterten. (Eine Schwester erzählte mir später, sie wüsste gar nicht dass die Sonne an dem Tag überhaupt draussen gewesen wäre, da es eigentlich den ganzen Tag geregnet hatte... da hatte ich wohl richtig glück bei meiner aufersteheung! ;-) )
Wie lange die OP da schon rum war, weiß ich nicht. Hab auch noch nicht in meinen OP-Bericht gucken dürfen. Mir ging es aber richtig gut. Keine Schmerzen und als ich mich im Zimmer umsah war ich erleichtert. War bis jetzt nur auf einer Intensivstation für Neugeborenen gewesen nachdem meine Kleine nach der Geburt für gut einer Woche dort untergebracht war und hatte so das Bild aus amerikanischen Arztserien im Kopf von einem Großraum-Abteil wo man nur durch die Trennwände voneinander getrennt ist. In Neustadt besteht die intensivstationa us mehrern Zimmern wo für jeweils 2 Patienten platz ist. Die Trennwand ist allerdings auch hier vorhanden. Trotzdem fühlte ich mich ziemlich gut aufgehoben und wohl. Meine Augen gingen die ersten Stunden immer wieder zu, auch wenn ich nicht schlafen konnte. Mein Mann hat irgendwann angerufen und wir konnten ein paar Worte miteinander wechseln. Ich war ziemlich heißer und hatte ne Menge schleim im hals. Das hat sich aber auch rasch gebessert. Am späten Nachmittag war mein mann dann auch für ne Dreiviertel Stunde bei mir und wir haben smalltalk gehalten. Abends sollte ich mich das erste mal auf die Bettkante setzen. Das ging erstaunlich gut. 


1 Tag Post-OP 06.11.2014
Die Nacht auf intensiv war lang... ständig kam eine der Schwestern rein um was zu holen, oder zu bringen. Licht an, licht aus... und ich glaub das Schwesternzimmer war genau neben unserem. Es war eine ständige Geräuschkullisse da. Aber es hätte bei weitem schlimmer sein können. Am frühen Vormittag sollte ich mich zum waschen aufsetzen. Die Idee fand mein Kreislauf aber gar nicht gut und ich musste mich schnell wieder hinlegen und hab das erste mal nach der OP gespuckt. Mein neuer Magen Steve war wohl etwas beleidigt. Dabei hab ich ihm doch gar nichts gemacht?!? Die Visite kam und sah keinen Grund mich auf Station zurück zu entlassen... aber da dort viel zu tun war, wurde es Mittag bis ich in mein Zimmer kam. Dort begrüßte ich meine Zimmernachbarin und ihren Mann. Ihr ging es noch nicht besonders da man bei ihr die Schmerzpumpe nicht legen konnte. Aber wir verstanden uns auf anhieb gut und hatten schnell Gesprächsthemen gefunden. Sie quälte mich und Steve allerdings auch mit Kochsendungen im TV. Nachmittags kamen meine Kinder zu besuch. Sue waren etwas erschrocken mich mit so vielen Schläuchen zu sehen. Aber sie kamen trotzdem zu mir und knuddelten mich vorsichtig. Abends schaute ich mit meiner Zimmernachbarin noch Tv und bin ziemlich schnell erschöpft eingeschlafen. 


2 & 3 Tag Post OP 07.11.2014 & 08.11.2014
 Die Tage im Krankenhaus vergingen unheimlich schnell. Die vielen Sachen die ich machen wollte (Bücher lesen, Filme schauen, Mütze häkeln) sind utopisch gewesen. Wenn ich nicht besuch hatte, war jemand für Kerstin da. Am 3 Tag Post op wurde mein Blasenkatheder gezogen und ich MUSSTE aufstehen um auf WC zu wankeln. Ich glaub die Drainange wurde da auch mitgezogen. Das war ein echt merkwürdiges Gefühl. 
Endlich durfte ich auch etwas trinken. Wasser war so göttlich zu dem Zeitpunkt und wurde noch stark rationiert. Um mehr trinken zu dürfen, musste ich erst einen Dichtigkeitstest durchlaufen. Dem Schluckröntgen. Dazu musste ich vor einem riesen Röntgenapparat stehen und eine mega bittere Lösung (kosistenz wie Sirup) trinken. Das war echt brrrrrrrr aber ich habs überstanden und durfte ab dann stündlich 150 ml trinken wenn ich wollte. Problem war, dass ich von dem KOntrastmittel mega Durchfall und Magenkrämpfe bekommen habe. Es war ein sehr unruhiger Nachmittag und Abend. Zum späten Nachmittag bemerkte ich auch ein Brennen hinten am Rücken. Ein narkosearzt war da um nach der Schmerzpumpe zu gucken, aber er konnte nichts ungewöhnliches feststellen. 

4 & 5 Tag Post OP 09.11.2014 & 10.11.2014
Die Nacht von Samstag auf Sonntag war die Reine Hölle. Neben den Krampfartigen Bauchschmerzen, hatte ich im gesamten Magenbereich schmerzen. Zwar bekam ich immer über Tropf noch Schmerzmittel, aber ich hatte nicht das Gefühl dass es mir damit viel besser wurde. 
Am nächsten Morgen kam die Ärztin die sich um meine Schmerzpumpe kümmert und sagte: ihr ganzes Pflaster hinten ist voll mit Schmerzmittel. :-( Also war klar, meine Vermutung vom Vortag hatte sich bestätigt. Die Schmerzpumpe war raus. Im Laufe des Sonntags ging es mir aber besser. Meine ersten Suppen wurden gebracht.. aber ich hatte zwar hunger, aber auf das gebotenen keine große Lust. Hab dann eher den Joghurt genommen oder nach 2 EL resigniert. Morgens zum Frühstück ne Cremesuppe zu bekommen ist einfach echt Hardcore. Trinken machte mir aber mehr und mehr kummer. Hatte Große Schmerzen beim runterschlucken.  Sonntags wurde dann der ZVK gezogen.
Montag kam und über Nacht hatte ich Migräne bekommen. Fühlte mich insgesamt richtig gut, nur die blöden Kopfschmerzen machten mich fertig. Die Visite kam früh und brachten die frohen Nachrichten dass sowohl Kerstin wie auch ich heute gehen könnten. Kerstin war in windeseile angezogen und saß auf gepackten Koffern und ich?!? Nichts ging mehr. Mir war so elend von der Migräne und das Schmerzzäpfchen wollte einfach nicht helfen. Am ende hab ich nach Novalgin geklingelt und dann konnte ich wenigstens mal anfangen ganz langsam zu packen. Bevor Kerstin gegangen ist, konnte ich Bianca dazu überreden uns auf die Waage zu schleußen! Da ist mir echt die Kinnlade runtergefallen! in 6 Tagen ein Minus von 6 Kg! Der Reine Wahnsinn. Ich war fassungslos!

Gegen Mittag verließ ich das Krankenhaus und kehrte nach Hause um mich dort noch ein paar Tage zu erholen.

Wie es mir anschliessend ergangen ist/ mir ergeht, lest ihr bitte in meinen Blog einträgen. 


Insgesamt kann ich das Krankenhaus Hetzelstift und seinen Einsatz in der Adipositaschirurgie wirklich nur loben. ich wurde immer höflich und freundlich behandelt und man hat immer versucht auf meine Probleme einzugehen. Meine Chirurgin war auch jeden Tag da um nach mit zu sehen. Rund um bin ich gut versorgt worden. Sicher gibt es hier und da von mir Verbesserungsvorschläge, diese hab ich dem Krankenhaus aber auch direkt mitgeteilt. Hoffe auch in meiner Erhrenamtlichen Stellung als Mitleiterun der SHG in Neustadt da noch etwas drehen zu können, dass zukünftige Patienten davon ihr Nutzen ziehen können.

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